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Abschied von Paris
Für alle, denen die Zeit zwischen zwei Duvals zu lange wird, gibt es jetzt eine zusätzliche Geschichte! Die Vorgeschichte in diesem Fall. “Abschied von Paris”. Passt das Cover nicht wundervoll dazu? Sehnsuchts-Abschieds-Schmerzlich. Und tatsächlich ist die Geschichte auch ein bisschen traurig … spannend aber hoffentlich auch –
Die kleine Ferienlektüre für fast gar kein Geld gibt es zum Beispiel –> hier! Nur als E-Book (es gibt auch Gratis-Reader, die man sich herunterladen kann und man soll es auch einfach so am Rechner lesen können, das wurde hier noch gar nicht ausprobiert, so brandneu ist es noch!)
Schönen Sommer und bonne lecture! wünschen der Kommissar und die Autorin!
von LeserInnen gesehen
Danke Ihnen allen, die Sie mir Fotos meiner Bücher in den Buchandlungen geschickt haben, freue mich sehr darüber, ich sehe sie ja selbst nicht! Ein paar der Fotos werde ich hier in loser Folge zeigen. Den Anfang mache ich mit zwei Fotos von Marion D., aufgenommen aktuell in der Mayerschen Buchhandlung am Neumarkt in Köln. Dorthin geht ein Danke für die schöne Deko: Ein Eiffel-Turm aus Büchern!
Hintergrund
Von einer Leserin (danke Marion!) bekam ich gerade drei Filme des Nachrichtenmagazins Spiegel übermittelt, die sehr realistisch zeigen, wie die Situation der Flüchtlinge an der französisch-italienischen Grenze zwischen Menton und Ventimiglia und in den angrenzenden Tälern aktuell ist.
Cédric Herrou hatte nie etwas mit Flüchtlingshilfe am Hut. 2015, als Frankreich die Grenze zu Italien abriegelte, nahm der Biobauer zwei Anhalter mit. Es waren Flüchtlinge. Von diesem Moment an veränderte sich sein Leben.
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Ich habe darüber in meinem letzten Kriminalroman “Endstation Côte d’Azur” geschrieben: einer der Helfer, den man in den Filmen sieht, bei dem damals aber nur zwei bis drei Menschen vorübergehend lebten, ist das Vorbild für die von mir geschaffene Gestalt “Hervé Colombani”.
Als Frankreich nach den Terroranschlägen von Paris und Nizza die Grenze zu Italien abriegelte, fing Francesca Peirotti an, Flüchtlinge illegal mit dem Auto ins Land zu holen. Grenzpolizisten erwischten sie. Jetzt steht sie vor Gericht.
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Die Situation an der Grenze, für die Flüchtlinge und für die Helfer hat sich in der Zeit, während ich an meinem Roman schrieb, rasant entwickelt. Szenen, die ich antizipierte, “erfand”, wurden kurz darauf Wirklichkeit, und zwischen Manuskriptabgabe und Bucherscheinen hat mich die Realität sogar überholt.
Es ist da!
Hier zumindest ist das vierte Buch, der vierte Krimi, der vierte Fall für Commissaire Duval angekommen! Hurrah! Die liebe Lektorin hat mir zwei Exemplare vorab in einen Umschlag gesteckt, und sie sind gerade angekommen!
Wie schön! Merci!
Die Katze der Autorin freut sich auch.
Und jetzt ist es ganz gleich auch im Handel!
Vive Berlin!
Berlin kenne ich noch aus Mauerzeiten, ich kenne es kurz nach der Maueröffnung, als man für einen kurzen Moment dachte, alles, wirklich alles sei möglich, und ich war immer wieder in Berlin. Ich habe liebe Freunde in Berlin. Ich mag Berlin. Ich habe mich dort immer sehr frei gefühlt.
Ich lebe schon so lange nicht mehr in Deutschland, ich kann vielleicht vieles nicht mehr richtig einschätzen. Ich weiß nicht, wie das Leben dort aktuell ist, mit allem, was Sie beschäftigt und umtreibt, aber ich weiß aus Frankreich, wie sich das Leben nach einem Attentat anfühlt. Fassungslos. Verstört. Traurig. Angstvoll. Unwirklich auch, wenn man nicht selbst betroffen ist, aber es bricht einem das Herz. Und die Angst kriecht einem den Nacken hoch. Und alles verklumpt sich zu einem komischen Gefühlsgemisch und man denkt und sagt so allerhand Unqualifiziertes. Ich wünsche uns allen (immer wieder) einen wachen Geist, um nicht in diesem Nebel aus unklaren Gefühlen, Angst, Traurigkeit und vielleicht auch Hass steckenzubleiben. Und den Mut weiterzuleben. Rauszugehen, auf Weihnachtsmärkten Glühwein zu trinken, laut Weihnachtslieder oder was auch immer zu singen und zu leben. Lassen wir uns nicht einschüchtern! Und lassen wir nicht dem Terrorismus das letzte Wort!
Und deswegen schreibe ich hier etwas:
Denn ich finde es unerträglich zu hören oder zu lesen, es sei Merkels Schuld, ihre Flüchtlingspolitik sei Schuld oder es seien „die Toten Merkels“! Unerträglich! Es sind die Toten des Atten-Täters und des IS (hier sagt man Daesh). Es sind die Toten des Terrorismus! Voilà, das wollte ich wenigstens einmal laut gesagt haben.
Die Berliner haben schon viel erlebt, so richtig kenne ich sie nicht, aber ich glaube, wenn eine Stadt ein Attentat weitestgehend unbeeindruckt überleben kann, dann Berlin. Damit meine ich nicht Gleichgültigkeit oder Abgestumpftheit. Ich meine nicht schnodderige Respektlosigkeit gegenüber den Opfern und ihren Angehörigen. Ich meine dieses “Aufstehen, Staub abschütteln und weitermachen”, diesen Stolz, der sich in Kennedys “Ich bin ein Berliner” spüren lässt. Und wenn Sie in Berlin und anderswo aufstehen wollen und sich versammeln, wenn Sie marschieren wollen, dann stehen Sie auf und marschieren Sie: gegen den Terrorismus! Die Frankreichweiten friedlichen Märsche nach den ersten Attentaten gegen Charlie Hebdo und gegen den jüdischen Supermarkt in Paris, diese friedlichen Versammlungen überall, haben uns hier in Frankreich geholfen und gut getan. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl aller gegen den Terrorismus.
Ich gebe Ihnen noch dieses Zitat von Helmut Schmidt mit auf den Weg, das seit gestern weder kursiert. Schmidt hat es vor vierzig Jahren in einem anderen Zusammenhang gesagt, aber es passt auch heute: